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(Luftaufnahme vom Zeltlager 2024 am NiSo - Zeichnung erstellt mit KI).

 

Das Zeltlager 2025 in Maria Rain ist vorbei. Wir alle kehren wieder zurück nach Hause, zu unseren Familien, Freunden und Haustieren... Doch zwei Wochen lang hatten wir ein anderes Zuhause, nämlich eins unter freiem Himmel und unter Gottes schützender Hand. Mit folgender Abendandacht unserer Mitarbeiterin Leo möchten wir uns daher nun verabschieden. Danke an alle, die unseren Zeltlagerblog auch dieses Jahr wieder fleißig mitverfolgt haben und für das positive Feedback! :) 

 

„Memmingen – das klingt nach Niemandsland.“ Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie empört ich war, als ich neulich gehört habe, wie eine Frau das im Zug gesagt hat. Am liebsten hätte ich ihr entgegnet: „Aber Memmingen, das ist doch eine tolle Stadt mit einer wunderschönen Altstadt, Traditionen wie Wallenstein und dem Fischertag und außerdem ist Memmingen die Stadt der Freiheitsrechte.“ Vor allem aber ist Memmingen doch mein Zuhause, dachte ich mir. Zumindest sage ich das meistens, wenn mich jemand fragt, wo ich herkomme.
Zwei Wochen im Jahr ist mein Zuhause aber hier, im Zeltlager. Dabei ist es für mich egal, ob wir den Blick auf die Bergkulisse in Maria Rain oder auf den Niedersonthofener See genießen, ob ich den Lagerplatz auf Google Maps nahe Tussenhausen oder Sassenweiler suche. Wo das Lager ist, ist Anfang August mein Zuhause. 
Aber was bedeutet das eigentlich: Zuhause? 
Vielleicht denkt ihr gerade an einen bestimmten Ort, vielleicht aber auch ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. An Freundschaft und Liebe. Wenn ich mich hier in der Runde bei der Abendandacht umschaue, sehe ich langjährige Freundinnen und Freunde, die sich im Arm halten, aber auch Menschen, die hier im Zeltlager die große Liebe gefunden haben.
Offenbar bin ich nicht die Einzige, für die das Lager zu einem zweiten Zuhause geworden ist. 

Vor allem aber sehe ich viele Kinder, die zum ersten Mal dabei sind. Ich erinnere mich noch gut daran, wie auch für mich vor knapp 20 Jahren hier alles neu war. Ein bisschen fremd habe ich mich gefühlt und mich gefragt, ob ich hier einen Platz habe. 
Nicht nur im Zelt, sondern in der Gemeinschaft. 
Mut gemacht hat mir ein Spruch aus der Bibel, denn darin sagt Jesus: „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen.“ Das heißt: Bei Gott ist Platz für dich. Für dich, genau wie du bist. Zu Beginn dieser Andacht haben wir außerdem gesungen „Herr, deine Liebe ist wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus‘“. Gott liebt dich wie du bist — und in dieser Liebe kannst du ein Zuhause und einen Platz finden. 
Aber auch hier im Zeltlager ist Platz für dich, egal, ob du klein bist oder groß, gerne singst oder lieber Fußball spielst. Hier ist Platz für dich, wenn du vielleicht als langjähriger Lager-Teilnehmer in diesem Jahr zum letzten Mal in diesem Kreis stehst, aber auch, wenn du hier zum ersten Mal dabei bist. 
Vielleicht hast du dich nach sieben Tagen Zeltlager schon gut eingefunden, weißt, dass der Eugen keine Person, sondern das Kaufladen-Zelt ist, brüllst schon „Mahlzeit“ in der Essensschlange und findest dich gut zurecht.
Vor allem aber hoffe ich, dass du hier Gottes Liebe gespürt hast und unsere Freude darüber, dass du da bist. Damit wir nächstes Jahr zu dir sagen können: willkommen zurück, willkommen zuhaus. 

Gebet: Guter Gott, ich wünsche mir, dass jedes Kind und Mensch, der hier steht, in unserem Zeltlager ein Zuhause findet. Hilf uns, dafür zu sorgen, dass sich hier jeder und jede frei fühlt, keine Fassade aufrechterhalten muss. Hilf uns, dass wir einander das Gefühl geben, willkommen zu sein. Und dass wir hier, in diesem besonderen Zuhause, das du uns geschaffen hast, Ruhe finden. Amen.

   

Losung für den 28.08.2025:  

Du wirst sein eine schöne Krone in der Hand des HERRN und ein königlicher Reif in der Hand deines Gottes.
Jesaja 62,3

Wenn du eingeladen bist, so geh hin und setz dich untenan, damit, wenn der kommt, der dich eingeladen hat, er zu dir sagt: Freund, rücke hinauf! Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tisch sitzen.
Lukas 14,10